MD
by kennedy+swan
Stereoscopic film, 2023
16 x 9, 4K, 5.48 min
Actress: Patricia Prawit
Make-up: Michelle Mosler
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Marlene Dietrich has been dead for over three decades. Yet death hasn’t prevented people from working with the deceased. Thanks to artificial intelligence, virtual actors seem youthful again; photo and sound recordings are all it takes to create convincing deep fakes. One’s physical body should be a sufficient certificate of authenticity — at least according to popular belief. But as all these fakes occur on a digital level, biotechnology quickly advances via CRISPR CAS9 and AI-controlled brain-computer interfaces.
In kennedy+swan's 3D film MD, the grande dame of WWII Marlene Dietrich reappears as if nothing had happened. But she does not trust her forced reboot. Dietrich realizes that in this deep fake body, self-determination is quite limited. The only question is for whom and for what purpose she is being used. Significantly, on stage she remembers one of her old chansons and sings "Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre" (I don't know to whom I belong) for an unknown audience.
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[DE]
Marlene Dietrich ist seit 30 Jahren tot. Doch der Tod hält Menschen schon lange nicht mehr davon ab, mit Verstorbenen weiterzuarbeiten. Virtuelle Schauspielende erstrahlen dank Künstlicher Intelligenz in jugendlichem Licht; ein Foto und eine kurze Tonaufnahme genügen, um überzeugende Deep Fakes zu erstellen. Bleibt einem wenigstens noch der reale Körper aus Fleisch und Blut als Echtheitszertifikat – so die weitläufige Annahme. Doch während all diese Fakes auf digitaler Ebene stattfinden, bleibt die biotechnologische Entwicklung dank Genschere CRISPR CAS9 und AI gesteuerten Brain-Computer-Interfaces nicht stehen.
So findet sich in kennedy+swan's 3D Film »MD« auch die Grande Dame des 2. Weltkriegs Marlene Dietrich wieder als sei nichts geschehen. Doch sie traut dem forcierten Neustart nicht. Die Dietrich merkt schnell: In diesem Deep Fake Körper ist es nicht weit hin mit der Selbstbestimmung. Stellt sich nur die Frage, für wen und welchen Zweck sie hier gerade instrumentalisiert wird. Auf der Bühne erinnert sie sich bezeichnenderweise an eines ihrer alten Lieder und singt »Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre« für ein unbekanntes Publikum.
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Commissioned by Kunstmuseum Stuttgart and Museum Marta Herford